Falls ihr in unserem Beitrag zu den Wälzlagergrundlagen vorbeigeschaut haben solltet, wisst ihr wahrscheinlich schon, dass sich Wälzlager grundsätzlich in zwei Bauformen – nämlich Kugellager und Rollenlager – unterteilen lassen.
Kugellager
Kugellager zeichnen sich generell dadurch aus, dass ihre Wälzkörper die Form einer Kugel haben und die Lagerlaufbahn in einem Punkt berühren. Wenn sie belastet werden, bildet sich die Kontaktfläche durch die reale Verformung kreisförmig aus. Durch die Punktberührung ist der Rollwiderstand bei dieser Wälzlagerart gering, sodass die Lager vorrangig in Anwendungen mit hoher Drehzahl und geringeren Belastungen eingesetzt werden. Normalerweise ist ihr Tragvermögen nicht so hoch wie das der Rollenlager, dafür können zumindest Radial-Kugellager sowohl Lasten in axialer als auch radialer Richtung aufnehmen.
Die länglichen Wälzkörper der Rollenlager, hier am Beispiel von Zylinderrollenlagern, haben einen linienförmigen Kontakt mit der Laufbahn.
Rollenlager
Rollenlager weisen im Allgemeinen gegenteilige Eigenschaften der Kugellager auf: Die Berührfläche der belasteten Wälzkörper mit der Laufbahn hat bei realer Verformung die Form eines Rechtecks, sodass man bei idealer Betrachtung von einem Linienkontakt spricht; dies führt zu einem vergleichsweise hohen Reibmoment und höherer Steifigkeit. Aus diesem Grund sind Rollenlager im Vergleich zu Kugellagern eher für Anwendungen mit geringerer Drehzahl geeignet. Rollenlager verfügen über eine hohe Tragfähigkeit. Sie nehmen – bis auf vereinzelte Ausnahmen – hauptsächlich nur Radiallasten auf.
Kugellager | Rollenlager |
Punktkontakt | Linienkontakt |
geringer Rollwiderstand | hohes Reibmoment |
geeignet für Anwendungen mit hoher Drehzahl | Anwendungen müssen geringere Drehzahl aufweisen als bei Kugellagern |
niedrigeres Tragvermögen | höheres Tragvermögen, hohe Steifigkeit |
Lastaufnahme grundsätzlich in radialer sowie axialer Richtung möglich | Lastaufnahme bauartbedingt axial und radial möglich |
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Drehzahl und Tragvermögen sind im Kontext der Wälzlager wichtige Faktoren, die aber nie gleichzeitig hoch sein können.
Kugellager- und Rollenlagertypen
Bekannte Kugellagertypen sind Rillenkugellager, Schrägkugellager und Vierpunktlager. Bei den Rollenlagern lassen sich insbesondere die Zylinderrollenlager hervorheben. Weitere Rollenlagertypen, bei denen die Wälzkörper eine leichte abgewandelte Form einer zylindrischen Rolle haben, sind beispielsweise die Nadellager und Kegelrollenlager. In den Unterkapiteln des Bereichs Wälzlagerarten sind tiefgehende Informationen zu den einzelnen Kugellager- und Rollenlagertypen sowie den Gehäuselagern zu finden. Die zentralen Eigenschaften einzelner Lagerarten sind in der Tabelle als Übersicht einzusehen.
Lager | Bild | Vorteile | Nachteile |
Kugellager | |||
Rillenkugellager |
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Schrägkugellager |
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Axial-Rillenkugellager |
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Rollenlager | |||
Zylinderrollenlager |
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Kegelrollenlager |
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Pendelrollenlager |
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Nadellager |
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Neben den allgemeinen Vor- und Nachteilen von Kugellagern bzw. Rollenlagern zeichnen sich die einzelnen Lagertypen nochmals durch spezifische Eigenschaften aus.
Diese Tabelle bietet euch einen Überblick zu den wichtigsten Wälzlagerarten, auch in Bezug auf ihre Wälzkörper und Käfigausführungen.
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